Der Metzkeil ist der zentrale Punkt von Beerfelden/Oberzent. Hier kreuzen sich die wichtigen Straßen und schon damals waren hier viele Gasthäuser angesiedelt. Diese Postkarte von 1911 zeigt den Blick bergauf in Richtung Gasthaus zur Traube. Wie in vielen Städten waren damals die Gossen und auch Gehwege gepflastert, nicht jedoch die Straße.
Hier blickt man hinab in den Ort vom Metzkeil aus.
Auf dem Metzkeil wurden und werden viele Feste gefeiert, aber nicht immer war seine Nutzung rühmlicher Natur (Landesgeschichtliches Informationszentrum Hessen): Die Beerfeldener Juden mussten zum 29. August 1941 ihre eigenen Wohnungen verlassen und zwangsweise in das Haus des Jonas Marx in der Wernerstraße einziehen. Des Weiteren wies der Bürgermeister den Händler Moritz Haas an, er solle zum 7. September 1941 in "zwei Zimmer im unteren Stock des Anwesens der Johanna Marx, Wernerstrasse" einziehen. Die lokalen und überregionalen Polizeikräfte ordneten diese örtliche Konzentration der in Beerfelden verbliebenen Juden an. Diese Ghettoisierung bildete eine Vorstufe der späteren Deportation. Die jüdischen Einwohner lebten dort vermutlich bis zu den zwei Deportationen in Beerfelden am 24. März und 27. September 1942. In aller Öffentlichkeit mussten die jüdischen Beerfeldener beispielsweise im März 1942 auf dem Metzkeil auf Lastwagen steigen und wurden von dort zu den weiteren Sammelstellen transportiert.
Links von der Traube befand sich das Hotel Schwanen, ein weiteres altes Traditionsgebäude von Beerfelden.
Der Blick hinab in die Brunnengasse und hinauf in die Marktstraße.
Zahlreiche Menschen stellen sich ca. 1905 dem Fotografen auf dem Metzkeil. Der Herr rechts war vielleicht ein Gastwirt oder ein Metzger.
Die älteste uns vorliegende Ansicht zeigt diese Litho vom Metzkeil, in Richtung des Gasthaus zur Traube.
Lithographien wurden damals oft in unterschiedlichen Farben gedruckt. Oft voll koloriert wie auf dem Bild zuvor, aber auch braun, blau und grün. Hier sieht man die braune Variante der vorherigen Karte.
Von Beerfelden gibt es erstaunlich viele sogenannte "Prägekarten" bei denen der Rand plastisch geprägt ist. Auch diese hier zeigt den Markplatz/Metzkeil abwärts.
1905 hatte man viel Holz vor den Häusern gelagert, auch am Marktplatz. Der Blick hinauf geht zum Gasthaus Zur Traube.