Dampfschneiderei Meyer


Veröffentlicht am   01.01.2023

Aus dem Erbacher Kreisblatt vom 5. Juli 1904:

Verflossene Nacht, gegen halb 12 Uhr, wurden die hiesigen Bewohner durch Feuerlärm erschreckt. Am Unteren Weg stand die Dampfschneiderei von Wilh. Meyer in vollen Flammen; ein Blick genügte, dass der im Brand stehende Bau sowie das Maschinenhaus unrettbar dem wilden Element preisgegeben sind. Bange Sorge herrschte im Publikum bez. des Dampfkessels, von dem man nicht wusste, ob bei der raschen Verbreitung des Feuers wohl noch die Dampfhähne geöffnet oder das Wasser abgelassen werden konnte, um eine gefährliche Explosion zu verhüten. Als das Maschinenhaus in vollem Brand war, machte sich plötzlich ein lautes schrilles Zischen hörbar, das das Entweichen des Dampfes durch die Hähne

ankündigte, wodurch die Sorge behoben war. Die rasch zur Stelle gewesene Feuerwehr konnte nur die in der Nähe befindlichen Holzvorräte schützen, die Gebäude brannten auf ihrem Herd zusammen, nur der Schornstein als eine hohe Säule ragt noch aus dem Trümmerfeld die Luft. Über die Entstehung des Feuers verlautet nichts Gewisses, es wird aber allgemein Brandstiftung vermutet.


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Michelstadt